Korrosion - technische Erläuterungen

Korrosion und Korrosionsschutz

Korrosion ist grundsätzlich nicht vermeidbar; der Korrosionsvorgang kann aber durch geeignete Maßnahmen verzögert werden. Bei der Auslegung der Nietverbindungen sind folgende Korrosionsarten maßgebend und komplex zu betrachten:

Kontaktkorrosion
Kontaktkorrosion bewirkt eine Oberflächenschädigung im Umfeld einer Werkstoffpaarung unterschiedlicher Metalle bei Zugabe eines Elektrolyts, begründet in der elektrischen Potentialdifferenz. Der Flächenabtrag erfolgt immer am unedleren Material (Anode). Geeignete Schutzmaßnahmen sind:

  • Einsatz von identischen oder annähernd identischen Werkstoffkombinationen bei verschiedenen Materialsorten:

- Auswahl mit möglichst geringer Potentialdifferenz
- Nietwerkstoff edler als Bauteilwerkstoff

  • Auswahl geeigneter Oberflächenbeschichtungen als elektrische Isolationsschicht

Flächenkorrosion
Flächenkorrosion ist der Oberflächenabtrag und die Umwandlung des Materials in Oxydationsprodukte (z.B. Rost). Geeignete Schutzmaßnahmen sind:

  • Einsatz einer Oberflächenbeschichtung (passiver Korrosionsschutz)
  • Verwendung von korrosionsbeständigen Materialien (Edelstahl, Kupfer, Aluminium und Aluminiumlegierungen) (aktiver Korrosionsschutz)

Passiver Korrosionsschutz

Galvanische Verzinkung
Die Zinkschicht wird durch galvanische Vorgänge auf Niete aus Stahl, CuNiund NiCu-Legierungen aufgebracht. Die Schichtdicke sollte min. 3 μm, aber nicht mehr als 20 μm betragen. Stahlniete werden vorrangig zum Schutz des Nietkörpers gegen Rostbildung, aber auch zur Verringerung der Kontaktkorrosion bei z.B. Montage in Aluminiumbauteilen verzinkt. Niete aus Kupfer-Nickel und Nickel-Kupfer-Legierungen werden vorrangig zur Verbesserung des Kontaktkorrosionsverhaltens verzinkt.

Zink-Nickel-Beschichtung
Galvanisch aufgebrachte Zink-Nickel- Beschichtungen kommen zum Einsatz, wenn sehr hohe Anforderungen an die Korrosionsbeständigkeit eines Stahlnietes gestellt werden. Die Korrosionsbeständigkeit erreicht bei identischer Schichtdicke ca. 500 % der normalen Verzinkung.

Chromatierung von galvanischen Schichten
Eine Chromatierung galvanisch beschichteter Teile erhöht die Korrosionsbeständigkeit. Je nach Chromatierungsausführung kann die Beständigkeit annähernd verdoppelt werden.

Lackierung
Zur Farbgebung können Niete mit organischen Lacken beschichtet werden. Dieses Verfahren wird vorzugsweise auf Aluminiumwerkstoffen vorgenommen; möglich ist eine nahezu unbegrenzte Farbauswahl nach RAL und NCS, aber auch anderen Farbnuancen.

Eloxierung
Eloxieren ist eine weitere Form der Beschichtung von Aluminiumnieten. Diese elektrochemisch aufgebrachte Schicht wird zur Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit der Oberfläche und zur Farbgebung genutzt. Die Oberflächenhaftung ist hoch, demgegenüber steht aber eine nur begrenzte Farbauswahl.

Mikroschicht-Korrosionsschutz- Systeme (MKS)
MKS-Beschichtungssysteme sind moderne Verfahren der Oberflächenbeschichtung von Werkstoffen. Sie bieten die Möglichkeit, hervorragenden Korrosionsschutz mit zusätzlichen Eigenschaften, wie z. B. Farbgebung und der Einstellung definierter Reibwerte zu kombinieren. MKS-Systeme werden den Anforderungen entsprechend ausgewählt und den zu beschichtenden Teilen angepasst.

Sie enthalten weder Schwermetalle noch umweltschädigende Chemikalien. Weit verbreitet ist der Einsatz in der Automobilindustrie – von uns verwendete MKS-Systeme sind frei von sechswertigem Chrom.

Aktiver Korrosionsschutz

Anodenstrom = Kathodenstrom

Großer Anodenbereich

  • kleine Stromdichte an der Anode
  • langsame Korrosion

Kleiner Anodenbereich

  • große Stromdichte an der Anode
  • schnelle Korrosion

Kontaktkorrosionsverhalten bei verschiedenen Materialkombinationen

Hülsenmaterial / BauteilAluminiumStahlEdelstahlKupfer
Aluminium++++-
Stahl - verzinkt++++-
Edelstahl+++++-
Kupfer+++++
Nickel-Kupfer - verzinkt+++++

 

Korrosionsverhalten von Nickel/Kupfer-Blindniete (Ni Cu 30 FE)

Leitungswasser
NiCu30Fe besitzt eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit bei Wasser, und zwar bei destilliertem, hartem oder weichem Wasser.

Salzwasser
NiCu30Fe eignet sich gut als seewasser- beständiges Material. Im stehenden Seewasser kann es jedoch durch Ansammlung von sauerstoffbildenden Meeresorganismen zu leichter Oberflächenkorrosion kommen.

Neutrale und alkalische Salze
Hohe Korrosionsbeständigkeit bei Einsatz von neutralen und alkalischen Salzlösungen. Saure Salze NiCu30Fe besitzt gute Korrosionsbeständigkeit gegenüber Salzlösungen wie Zinkchlorid, Ammoniumsulfat, Aluminiumsulfat, Aluminiumchlorid usw.

Oxydierend wirkende saure Salze
NiCu30Fe ist nicht sehr beständig gegenüber den meisten oxydierend wirkenden sauren Salzen wie z.B. Eisentri- chlorid, Silbernitrat, Quecksilberchlorid und Säuren mit oxydierenden Bestandteilen.

Oxydierend wirkende alkalische Salze
Hypochlorite sind die einzigen gebräuchlichen alkalischen Salze, die eine stark korrodierende Wirkung auf NiCu- 30Fe ausüben.

Mineralsäuren
NiCu30Fe besitzt eine gute Korrosionsbeständigkeit gegenüber allen Säuren mit Ausnahme der stark oxydierenden Säuren. In luftfreier Säure kommt einer Temperaturerhöhung keine Bedeutung zu. In luftgesättigter Säure erfolgt die stärkste Korrosionswirkung bei etwa 85°C. Gute Beständigkeit ist also gegen Schwefelsäure, Salzsäure, Flußsäure usw. zu erwarten. Auch Phosphorsäure und Schwefelwasserstoffe haben unter den oben genannten Bedingungen keine Korrosionswirkung.

Oxydierend wirkende Säuren
NiCu30Fe eignet sich nur in begrenztem Maße für den Kontakt mit stark oxydierenden Säuren. Beispielsweise in 1% Salpetersäure kann bei starker Bewegung der Säure schon erheblich Korrosion auftreten.

Organische Säuren und Verbindungen
NiCu30Fe hat eine gute Korrosionsbeständigkeit gegenüber allen üblichen Säuren. Auch wird es praktisch nicht durch neutrale und alkalisch-organische

Verbindungen korrodiert. Diese Säuren sind z.B. Essigsäure, Frucht- und Nahrungsmittelsäuren, Fettsäuren usw.

Alkalien
NiCu30Fe ist beständig gegenüber den meisten alkalischen Lösungen. So entsteht z.B. durch Ätznatron mit Konzentrationen bis zu 50% praktisch überhaupt keine Korrosion. In einem Ätznatronverdampfer hielten die NiCu30Fe-Bauteile zehn Jahre lang ohne nennenswerte Korrosion, wogegen die gleichen Bauteile aus Stahl nach einem Jahr ausgetauscht werden mussten.

Feuchte und trockene Gase
NiCu30Fe ist korrosionsbeständig gegenüber allen üblichen trockenen Gasen. Trockenes Chlorgas hat z.B. keine Wirkung auf NiCu30Fe. Diese Metall-Legierung ist gegen die Korrosions- und Erosionswirkung von Dampf bis zu Temperaturen von 400°C beständig und zeigte in Versuchen, im Gegensatz zu vielen anderen Legierungen, weder Ermüdungserscheinungen noch wurde es spröde, wenn es lange Zeit überhitztem Dampf ausgesetzt wurde.

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